Etwas zur Geschichte
Zu jedem Bauvorhaben im Hochbau gehört heute der „Nachweis des Energie sparenden Wärmeschutzes“. Seit der ersten Ölkrise im Jahr 1973 erlangte der Wärmeschutz im Hochbau immer mehr an Bedeutung. 1976 erlies die Bundesregierung das erste Energieeinsparungsgesetz welches die Wärmeschutzverordnung 1977 zur Folge hatte. Diese wurde dann in den Jahren 1982 und 1995 novelliert. Bis 2002 war die dritte Wärmeschutzverordnung (WSchVO) in Kraft, bis sie von der „Verordnung über den energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagetechnik bei Gebäuden“, kurz Energieeinsparverordnung (EnEV) genannt, abgelöst wurde.
Wesentlicher Unterschied zur „alten“ Wärmeschutzverordnung ist die Berücksichtigung der Anlagentechnik. Die Energieeffizienz der Heizungs- und Lüstungsanlagen geht also in die Berechnung mit ein. Die Heizungsanlagenverordnung „Verordnung über energiesparende Anforderungen an heizungstechnische Anlagen und Warmwasseranlagen“, vom 04.05.1998, wurde somit ebenfalls von der EnEV abgelöst.
Diese Energieeinsparverordnung wurde im Jahr 2003 und zuletzt 2007 novelliert, wobei die Anforderungen an die Energieeffizienz und Qualität der Gebäudehülle jeweils verschärft wurden. Eine nächste Novellierung steht kurz bevor und wird wahrscheinlich Anfang 2014 in Kraft treten. Die Standards für Neubauten sollen nochmals angehoben werden und dem Energieausweis soll eine größere Bedeutung zukommen. Dafür soll ein Kontrollsystem eingeführt und die Nennung von Energiekennwerten in Immobilienanzeigen zur Pflicht werden.
Im Bauwesen ist der Wärmeschutz ein Teilgebiet der Bauphysik und gliedert sich in die Bereiche „winterlicher Wärmeschutz“ und „sommerlicher Wärmeschutz“.
Winterlicher Wärmeschutz
Der winterliche Wärmeschutz sorgt für ein gesundes und behagliches Wohnklima, wobei eine ausreichend hohe Oberflächentemperatur der Außenbauteile wichtig ist, um Kondensatbildung und somit Schimmelwachstum zu verhindern. Weiterhin sind Grenzwerte für den Wärmedurchgang durch Außenbauteile einzuhalten, um den Wärmeverlust durch Transmission zu minimieren.
Sommerlicher Wärmeschutz
Der sommerliche Wärmeschutz dient der Begrenzung der Aufheizung von Räumen durch Sonneneinstrahlung. Dies kann durch Verschattung von Fensterflächen sowie einer ausreichenden Belüftung erfolgen. Bauteile mit einer hohen Wärmespeicherkapazität wirken sich ebenfalls positiv auf ein behagliches Raumklima aus.